Levnedsskildring |
Ziemlich teuer, aber ein bischen Abwechslung muss man haben.
Karte vom 29.1.16 an die Eltern: Mir geht es bis jetzt gut, nur habe ich einen leichten Hautausschlag. Vielleicht schickt Ihr mir "Weber'schen" Blutreinigungstee. Der wird schon helfen. Es ist nämlich nicht so wie in der heimat, dass man sich schöne Bäder nehmen kann und beim Zubettgeben sich die Kleider ausziehen. Ich bin jetzt tüchtig dabeu meine schriftl. Sachen Zu erledigen. Viele herzliche Grüsse von Eurem Johs.
_____________________________________
Diese Karte war sein letztes Lebenszeichen. Auf eine diesbezügliche Anfrage seitens des Vaters bei seiner Kompagnie erfolgte - Keine Antwort. Unter dem 5. 3. 16 erhielten die Eltern ein kleines Paket mit folgendem traurigen Inhalt:
Reserve-Feldlazarett 107
78. Reserve- Division.
B. Nr. 1948.
Bewern (nordwestlich Dünaburg)
den 5. Märs 1916.
Herrn
Heinrich Kock
Hadersleben.
In E5füllung einer schweren Pflicht muss ich Ihnen die betrübende Mitteilung machen, dass Ihr Sohn Johannes am 2.d. Mts. mit einer schweren Lungenentzündung in's Lazarett eingelieferet wurde und gestern nachmittegs 12 ½ Uhr sanft entschlafen ist.
Auf dem Militär-Ehrenfriedhof beim kath. Gottesacker in Bewern ist dem Kameraden eine würdige Ruhest
atte bereitet; dort wird er in Frieden ruhen.
Ehre seinem Andenken !
Den Nashlass füge ich bei.
gez. Fültier
Feldlazarettinspektor.
-----------------------------------------------------
und auf ein Schreiben der Eltern vom 19.3.16 mit der Bitte um Auskunft über die näheren Umstände des Ablebens ihre Sohnes teilte das Lazarett folgendes mit:
26. III. 1916.
Sehr geehrter Herr Kock !
Auf Ihren Brief vom 19. III. teile ich Ihnen gern Folgendes mit:
Ihr Sohn wurde am 3. März in's Lazaretty eingeliefert: Er gab an, seit 5 tagen krank Zu sein, klagte über Husten, Stiche in der rechten Seite und Kurzatmigkeit.
Die ärztliche Untersuchung ergab, dass Patient an einer Lungenentxüdung und Nierenentzündung litt.
Am Tage nach seiner Einlieferung trat plötzlich grosse Atemnot und Mittags trotz ärztlicher Kunst der Tod ein.
Der Tod wae sanft. Patient war sich nicht bewusst, dass er sterben könnte und hat deshalb dem Arzt und Personal gegenübewr nicht von seiner Familie oder dergl. gesprochen.
Eine photographische Aufnahme der Grabstätte lässt sich z. Zt. nochnicht herstellen, da der Ehrenfriedhof noch stark verschneit ist. |